Thema 90: Freundschaft mit dem anderen Geschlecht

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Jüngerschaftskurs 090 | Freundschaft mit dem anderen Geschlecht

Jüngerschaftskurs 090 | Freundschaft mit dem anderen Geschlecht (Youtube)

Es geht in dieser Lektion nicht darum, wie man sich generell in einer Beziehung mit dem anderen Geschlecht verhält, sondern nur um Pärchen, also zwei Menschen, die „miteinander gehen“.

FRAGEN

Eine „Freundschaft“ zwischen den Geschlechtern vor der Ehe gibt es in der Bibel so nicht. Wenn es von Maria und Josef heißt, dass sie „verlobt“ waren (Matthäus 1,18), dann ist damit nicht eine Verlobung im modernen Sinn gemeint (also das Verkünden einer Heiratsabsicht), sondern der Beginn einer Ehe.

In Deutschland heiratet man vor dem Standesamt. Nach dem „ja“ vor dem Standesbeamten ist man verheiratet. In der Bibel dauert das Heiraten etwas länger. Es war ein dreiteiliger Akt aus „Verlobung“, Heimholung und sexuellem Vollzug der Ehe. Die „Verlobung“ war rechtlich der Beginn der Ehe. Deshalb überlegt Josef, als er von Marias Schwangerschaft erfährt, auch nicht, sie zu verlassen, sondern, ob er sich von ihr scheiden lassen soll (Matthäus 1,19). Obwohl nach der Verlobung Maria und Josef ein Paar waren, wohnten sie noch nicht zusammen und hatten auch noch keinen sexuellen Kontakt. Mit der Heimholung ist der feierliche Moment zu Beginn der Hochzeitsfeier gemeint, wenn der Bräutigam auszieht, um seine Braut zu sich ins Dorf zu holen. Abgeschlossen wird die Eheschließung mit der Hochzeitsnacht, in die eine Braut als Jungfrau geht (vgl. 5Mose 22,13-21).

Obwohl die Bibel eine Freundschaftphase, d.h. eine Zeit des intensiven Kennenlernens vor der Ehe, nur in Ansätzen kennt, kann man aus ihr doch fünf Regeln für die Phase der Werbung ableiten. Lies 1Thessalonicher 4,3-6 durch und versuche fünf Regeln zu formulieren. Hinweis: Der Begriff „sein eigenes Gefäß“ bezieht sich auf den Ehepartner.

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ANTWORTEN

Regel 1: Das Ziel einer Freundschaft ist die Ehe. Es geht nicht darum, „einen Freund / eine Freundin“ zu haben, weil man sich nach sexuellen Erfahrungen sehnt oder „in“ sein möchte. Wir sollen uns von Unzucht fernhalten.

Regel 2: Die Werbung soll „in Heiligkeit“ geschehen. Heilig lebt ein Mensch dann, wenn er sich an Gottes Regeln hält. Dazu zählt auch, dass Christen sich „im Herrn“ befreunden (1Korinther 7,39), d.h. einen Christen als Ehepartner suchen . Das engste Band zwischen zwei Eheleuten soll der Glaube an Jesus sein. Wenn Jesus der Herr in unserem Leben ist und wir ihn mehr lieben als sonst etwas auf der Erde (vgl. Psalm 73,25), dann sollten wir alles in unserer Macht stehende tun, um einen Ehepartner zu bekommen, der diese Leidenschaft teilt.

Regel 3: Der Umgang von unverheirateten Pärchen soll von „Ehrbarkeit“ geprägt sein. „Ehrbarkeit“ bezieht sich auf die Menschen, die das Verhalten der Verliebten erleben. Lebe deine Freundschaft so, dass dein Lieblingsprediger dich als gutes Beispiel in einer Predigt benutzen kann – schlechte hat er schon mehr als genug.

Regel 4: Eine Freundschaft soll „nicht in Leidenschaft der Lust“ geführt werden, d.h. körperliche Nähe darf nicht zu sexuellen Entgleisungen führen (z.B. Petting Hesekiel 23,3.8; Aufdecken der Scham Habakuk 2,15.16; 1Mose 9,18-27, Beischlaf 2Mose 22,15, Vergewaltigung 5Mose 22,25-27).

Regel 5: Nimm niemandem seine Freundin oder seinen Freund weg! Ausspannen („übervorteilen“) kommt nicht in Frage! Es gibt genug Auswahl!

Die Wahl deines Ehepartners ist eine enorm wichtige Entscheidung, da sie den Rest deines Lebens prägen wird. Nimm dir dafür ausreichend Zeit. Wenn du ein falsches Auto kaufst, dann kannst du es verkaufen und außer einigen tausend Euro hast du nichts verloren. Aber wenn du dir den falschen Ehepartner ins Haus holst, dann kannst du das nicht mehr rückgängig machen und musst mit allen Konsequenzen leben.


DER NEUE BEGRIFF: Qumran

1947 hat man in einer Höhle des Wadi Qumran zufällig Handschriften des Alten Testaments gefunden, die aus der Zeit von 200 v.Chr. bis 68 n.Chr. stammen. Sie wurden dort von einer jüdischen Sekte, den Essenern, vor den heranrückenden Römern versteckt.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Wenn du noch nicht verheiratet bist, dann überlege dir, nach welchen Kriterien du dir einen Ehepartner aussuchen willst. Was sind Mindestanforderungen, hinter die du nicht zurück gehen willst. Was sind verhandelbare Größen? Worauf kommt es dir an? Schreibe deine Gedanken auf und diskutiere sie mit einem reifen Christen!


GEBETSVORSCHLAG

Bete viel dafür, dass du in der Auswahl deines Ehepartners eine Extraportion Weisheit hast und eine Überdosis Weitblick geschenkt bekommst.